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Probleme und Wünsche einer Frau mit Hund


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Wer von uns Frauen wünscht sich nicht eine harmonische Beziehung mit ihrem Hund, der sie stressfrei durch den Alltag begleitet?

Oft sieht es jedoch anders aus, und die Gründe dafür sind vielschichtiger, als manchen bewusst ist.

In diesem Artikel erfährst du, wie es vielen Frauen mit Hund da draussen ergeht, und wer weiss, vielleicht erkennst du dich bei manchen Themen wieder?



Herausforderung Hundeerziehung

Einen Hund zu erziehen, ist an und für sich recht einfach. Selbstverständlich gibt es Herausforderungen wie bestimmte Hunderassen und spezielle bisherige Erfahrungen deines Hundes mit Menschen (z.B. Tierschutzhund), aber im Allgemeinen kann jeder Hund innert recht kurzer Zeit zu einem alltagstauglichen Familienhund erzogen werden, der sich relativ entspannt und damit problemlos in unseren Alltag einfügt.

Das Problem resp. die Herausforderung liegt zu 99% bei uns Menschen. Und zwar oft unbewusst.

Die Chance besteht nun darin, Unbewusstes bewusst werden zu lassen, um auf diese Weise Veränderungen erst möglich zu machen. Hierfür braucht es aber eine recht reflektierte Vorgehensweise und jemanden, der uns durch die einzelnen Schritte führt - auf der Hunde(wissens)- wie auf der Menschen-Seite.


Hundeerziehung als Prozess

Das Ganze ist als Prozess zu sehen und dauert seine Zeit, enthüllt aber dafür schichtenweise, wer wir Frauen wirklich sind, was wir brauchen und wie wir unsere Ziele erreichen können. Dabei können wir den Hund sehr gut als unseren inneren Spiegel einsetzen, solange wir im Gegenzug seine Bedürfnisse wahrnehmen und um deren Erfüllung bemüht sind.

Dieses “Spiegeln” funktioniert umso leichter, je besser die Verständigung und damit die Beziehung zwischen Frau und Hund schon sind.

Hier ein paar Ansätze, die wohl für viele Frauen und damit vielleicht auch für dich zutreffen:

  • Du bist mit dem Alltag und dem Hund überfordert, vor allem wenn du noch kleine Kinder hast
  • Du bist erschöpft, vor allem wenn du einen Welpen hat und noch oft nachts aufstehen musst
  • Du findest nicht mehr in einen für dich tragbaren Alltagsrhythmus, weil derjenige der Kinder mit demjenigen des Hundes nicht übereinstimmen
  • Du hast Angst, dass der Hund dich nicht mehr liebt, wenn du dich bei ihm durchsetzt
  • Du hast Angst, Hemmung, Zweifel, dich auch einmal mit Vehemenz, mit einer gesunden Portion Aggression (natürlich konstruktiv) gegenüber deinem Hund und der Familie durchzusetzen
  • Du bist oft nicht fähig, deinen eigenen Willen zu formulieren, geschweige denn ihn deinem Gegenüber klar zu signalisieren, und schon gar nicht, ihn durchzusetzen
  • Du kompensiert mit dem Hund unbewusst Bedürfnisse, die der Hund aber aus seiner Natur heraus und aus seinem Verständnis seiner Rolle im “Rudel” gar nicht erfüllen kann, zB Partnerersatz, Kinderersatz oder bester Freund zum Ausheulen.

Der Wunsch nach einer gleichgesinnten Gruppe

Andererseits kann dir dein Hund zur Zugehörigkeit zu einer Gruppe verhelfen, z.B. Rasseclub, Hundesportverein, Social Media Gruppe, etc. Doch je virtueller die Gruppe, desto problematischer - das Bedürfnis wird nie “echt” erfüllt. Und problematisch für deinen Hund - er kennt nur sein Rudel als primäre und einzige! soziale Gruppe, braucht also dich in mentaler und physischer Präsenz – das absolute Gegenteil von allem Virtuellen.


Warum Hundeerziehung für Frauen schwierig sein kann

Wenn man genauer hinschaut, zeigt sich, dass viele von uns Frauen es sich gar nicht wirklich zutrauen, ihren Hund sicher zu führen.

Hierzu gibt es verschiedene Gründe, die oft einfach rein bio-logisch(!) sind:


Der Hund ist kein Kind

Es kann sein, dass du im sogenannten Kindchenschema gefangen bist. Das bedeutet, dass deine menschliche Natur dir mit deinem angeborenen, auf ein (extrem schutzbedürftiges, absolut wehrloses) Baby zugeschnittenes Brutpflegeverhalten einen unbewussten Strich durch die Hunde-Rechnung macht: Stichwort wehrhafter Beutegreifer, der schon als Welpe selber laufen, essen und sich versäubern kann.

Hinzu kommt, dass dir für die Erziehung eines Babys mehr als ein Dutzend Jahre Zeit bleiben, für die Erziehung eines Hundes jedoch nur wenige Monate – nach dem Zahnwechsel mit 6 Monaten hat er sozusagen bereits die Töffli-Prüfung und damit innert kürzester all deine Kinder unter 12 Jahren in Sachen Entwicklung und Reife im Nu überholt!

Es ist auch oft so, dass du wegen deinem “Mutterzustand” von der ständigen Angst verfolgt wirst, was deinem Hund alles zustossen könnte, vor allem wenn er noch ein Welpe ist. Diese Ängste sind für eine frischgebackene Mutter einfach nur normal; Angst ist aber so ziemlich das Gegenteil von dem, was dich in der sicheren Führung deines Hundes weiterbringen wird.


Weitere Fallen in der Hundeerziehung

Es gibt aber noch weit mehr Stolperfallen für Frauen bei der Hundeerziehung, wie z.B.:

  • Wenn du dich dann näher mit dem Wesen des Beutegreifer Hundes (nicht mit den Mainstream-Konditionierungs-Theorien!) auseinandersetzt, verstehst du zwar auf der rationalen Ebene, dass du Elemente der sozialen Tiersprache wie eine gesunde Dominanz und wohldosierten Druck, aber auch mentale Elemente wie z.B. deine Willenskraft einsetzen sollst, deine schon seit der Kindheit anerzogene Verhaltensmuster dir aber das ständige Brav-Sein und Sich-Anpassen vorgeben.
  • Du warst, zumindest in deinem privaten Umfeld, nie in der aktiven Rolle des Führens und hast damit deine liebe Mühe, jetzt auf einmal die Rolle einer Leaderin auszufüllen.
  • Du hast Angst davor, deine Weiblichkeit zu verlieren, wenn du konkrete Führungs-Tipps und für den Einsatz deiner aktiven Körpersprache im Umgang mit deinem Hund erhältst
  • Du kannst dir die Rolle der Rudelführerin zwar vorstellen, aber nicht leben, weil du im Alltag wie gewohnt die Rolle der “muss/will? es allen rechtmachen”-Frau innehast
  • Du brauchst die Unterstützung deines Partners und bekommt sie nicht oder nur zeitenweise und/oder
  • Du fühlst sich mit dem Hundeprojekt von deinem Partner und/oder der ganzen Familie alleingelassen
  • Du siehst dich noch als Kind, wie du damals als “Kumpel” mit dem Hund der Familie unterwegs warst, resp. wolltest dir mit dem Hund dieses Lassy/Fury/Flipper Gefühl zurückholen und findet sich nun in der Verantwortung eines Familienoberhaupts wieder, das du bisher dem Mann zugeschrieben hattest
  • Du hast vom Mainstream der sozialen Medien her eine “romantische” Vorstellung vom partnerschaftlichen Leben mit Hund, nur leider weiss dein Hund nichts davon, schliesslich ist er ja ein Hund, ein hochsozialer Beutegreifer, und kann damit immer nur denken, handeln und fühlen wie ein Hund. Könnte er soziale Medien einschätzen, wären sie wohl das Asozialste, was es auf diesem Planeten gibt, vielleicht weil sie so oft ver-klären statt auf-klären, oft geschminkte und fotogene Masken zeigen statt das wahre Gesicht.

Haben, Tun oder Sein?

Viele Frauen fühlen sich inzwischen rausgeschmissen, und entsprechend aufgeschmissen, um es mal salopp auszudrücken, aus ihrem Sein, wo sie authentisch, glücklich sein und ohne grosse Anstrengungen dasjenige Leben mit Hund führen können, welches sie sich wünschen.

Stattdessen sind sie im Haben gefangen, werden durch geschicktes Marketing täglich zum Konsum von immer mehr Hunde-Produkten und angeblichen Hilfsmitteln rund um den Hund verführt, welche jedoch beim Hund nicht auf Knopfdruck oder mit dem Zücken der Kreditkarte funktionieren.

Beispiel GPS Gerät für Hunde: Ja sicher, so ein GPS Gerät für den Hund kann am Anfang eine gefühlte Sicherheit vermitteln. In Wahrheit aber ist es das Eingeständnis einer ganzen Hunde-Industrie, die alles Andere will, als dass du nie mehr ein Problem mit deinem Hund hast. Eine Werbemaschinerie, die dich letztendlich mit physischen angeblichen Hilfsmitteln eben genau davon abhält, deine Intuition im Umgang mit dem Hund, den schrittweisen Aufbau von echter Sicherheit und innerem (!) Vertrauen überhaupt erst aufbauen zu können. Das könnte man schon als Verrat an dir und deinem Hund bezeichnen, denn selbstverständlich geht es nicht um deine Weiterentwicklung mit der Beziehung zu deinem Hund, sondern um Umsatz.

Ich kann dir nur raten, das GPS Gerät ab sofort zu Hause zu lassen und stattdessen bewusst mit deinem Hund so zu arbeiten, dass ihr, gerade und besonders über Distanzen, immer einen sicheren mentalen und emotionalen Kontakt zueinander halten könnt. Ja, das geht!

Manche Frauen sind auch im Tun gefangen und meinen, nur durch Leistung, viel Arbeit und im Schweisse ihres Angesichts könnten sie ihr Ziel mit dem Hund und in ihrem Leben erreichen. Das Ergebnis ist oft, dass sie meinen, alle Kurse rund um den Hund besuchen oder online kaufen zu müssen, um weiterzukommen. Dies hat auch viel mit dem Gefühl zu tun, ohne grosse Anstrengungen einfach nicht gut genug zu sein für das Leben oder für den Hund.



Kleine und grosse Fallen für Frauen mit Hund

Weisst du, viele Frauen tappen im Umgang mit dem Hund oft in kleine und grössere Fallen. Wir sind einfach weiblich und machen daher automatisch und unbewusst Dinge, die in der Tierwelt oft ein falsches Signal aussenden, wenn es darum geht, die für das Tier wahr- und ernst zu nehmende Führung zu übernehmen.

Hier ein paar Beispiele, welche ich den Frauen täglich im Unterricht bewusst mache: 

  • Wir versuchen es mit viel Liebe, was auch immer wir selbst darunter verstehen
  • Wir wünschen uns einfach, dass der Hund etwas kann, und möchten ihm dabei helfen, spüren dabei aber nicht, woher dann diese Kraft dazu kommen könnte
  • Wir weichen oft aus, wenn der Hund körperlich auf uns zukommt, scheuen das Direkte
  • Wir nehmen vermeintlich Anlauf, aber eben mit einem Rückwärtsschritt, um etwas durchzusetzen, gehen also buchstäblich zurück statt vorwärts – im Leben wie im Umgang mit dem Hund
  • Wir erkennen die Eskalationsstufen im natürlichen Umgang mit dem Hund nicht resp. rennen schon beim Wort Eskalation weit davon – warum eigentlich, wenn doch eine ernsthafte Auseinandersetzung unserer beiden Persönlichkeiten schlussendlich auch wertvolle Klarheit für Beziehung und das ganze Leben bringen könnte?
  • Wir kennen oft nur die weibliche, verdeckte Aggression, nicht die männlich-direkte, die es im Umgang mit Tieren in gewissen Schlüsselsituationen braucht, um konstruktiv persönliche Standpunkte und damit eine Beziehung ein für alle Mal zu klären
  • Wir raffen das Thema Nähe und Distanz nicht, weil wir auch im echten Leben nie gelernt hat, uns in gesunder Weise abzugrenzen.

Natürlich gibt es noch viele Facetten einzelner Frau-Hund-Problematiken, z.B. wenn der Partner bereits einen eigenen Hund hatte und heute unsere Vorstellungen im Umgang mit dem Vierbeiner nicht teilt, oder wenn dem Partner die Empathie fehlt, zu verstehen, dass es nicht reicht, dass er selbst angeblich “keine Probleme “ mit dem Hund hat, wir aber seine aktive Unterstützung brauchen, um im Sinne einer ganzheitlichen «Rudelordnung» ebenfalls gut mit dem Hund klarzukommen.

Je grösser das “Gefälle” zwischen dem Umgang von Mann und Frau mit dem gemeinsamen Hund ist, desto mehr wird der Hund nachfragen – oft bei ihr.


Sich neue Dimensionen im Umgang mit dem Hund gönnen

Vielleicht bist du jetzt neugierig geworden und / oder möchtest mit einem Workshop bei uns einfach mal etwas Neues ausprobieren. Du wirst allerdings überrascht sein, wie stark du dabei gefordert wirst, wenn du das Thema “Hund und ich” wirklich anpacken möchtest, anstatt dich einfach nur für ein paar Stunden oder Tage mit einem üblichen "Hundekurs" bespassen zu lassen.

Eines wird mit grosser Wahrscheinlichkeit eintreffen: Die Überraschung darüber, wie viel mehr dir und deinem Hund die aktive Auseinandersetzung z.B mit deiner sozialen Rolle bringen kann, wenn du dich wirklich darauf einlässt. Und dass ein solcher Kurs dir viel Freude machen wird.




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